Rasen neu anlegen: Schritt für Schritt mit den richtigen Tipps zur schönen Rasenfläche

© Gartenbedarf Baumgartner
2025-04-04 13:06:00 / Gartenumrandungen
Rasen neu anlegen: Schritt für Schritt mit den richtigen Tipps zur schönen Rasenfläche - Rasen neu anlegen – Anleitung & Tipps zur Rasenpflege

Was wäre ein Garten ohne eine schöne Rasenfläche? Auch wenn Steingärten zunehmend angesagt sind, kommt wohl kaum ein Garten ohne Flächen mit Rasen aus, die schon beim Anblick Freude bereiten. Doch nach einem Hausbau, Umbauarbeiten oder wenn der Rasen sowie Boden etwas in die Jahre gekommen sind, ist es Zeit für eine Neuanlage.

Aber wie legt man eigentlich einen neuen Rasen an, ohne dass das Ganze in einem Chaos endet? Wir haben einige Tipps zum richtigen Zeitpunkt, passendes Werkzeug und Rasenpflege-Tipps für Sie zusammengestellt. Zudem erhalten Sie eine Anleitung, damit bei der Rasenneuanlage und der Wahl des Saatguts alles super funktioniert.

Die Wahl des Saatguts: Welche Arten von Rasen gibt es?

Nicht jedes Gras passt zu jeder Nutzung, jedem Standort und zu jedem Boden. Hier daher ein kurzer Überblick, welcher Rasen für welchen Zweck geeignet ist. Schließlich gibt es immer verschiedene Rasensaat im Sortiment, von denen Sie vielleicht noch gar nichts gehört haben.

Ein kleiner Überblick der unterschiedlichen Rasenarten:

  • Zierrasen: Perfekt für die Optik, aber keinesfalls zum Spielen. Dieser Rasen zeichnet sich durch sein besonders dichtes, gleichmäßiges Wachstum und eine satte, grüne Farbe aus. Er wird oft als „Englischer Rasen" bezeichnet und macht im Vergleich der Gräsersorten wirklich was her – perfekt für alle, die ihre Rasenanlage in einen schicken Hingucker verwandeln wollen. Barfuß fühlt sich der Rasen besonders weich an, wie der Name aber sagt, sollte er mehr zur Zierde dienen. Er ist wenig belastbar und benötigt viel Aufwand bei der Rasenpflege.

  • Sport- und Spielrasen: Ideal für Familien und Haustiere – robust und pflegeleicht. Er ist die perfekte Wahl, wenn der Rasen für tobende Kinder zum Spielplatz wird, entspannte Grillabende geplant sind oder Ihr Hund sich darauf austoben kann. Der Rasen ist robust, belastbar und hält auch intensiver Nutzung stand, ohne gleich kahle Stellen zu zeigen. Er ist zudem äußerst pflegeleicht sowie langlebig, jedoch nicht ganz so weich, wie der Zierrasen es ist.

  • Schattenrasen: Sie haben viele Bäume und entsprechend viele schattige Flächen? Dann kommt Saatgut für schattigen Rasen wie gerufen. Der Rasen ist die perfekte Wahl für schattige oder halbschattige Flächen. Auch mit weniger Sonnenlicht wächst er dicht heran, er benötigt jedoch hin und wieder Dünger und ist nicht ganz so strapazierfähig wie der Spiel- und Sportrasen.

  • Trockenrasen: Wenn Sie in einer Region mit besonders trockenen Sommern wohnen oder Ihr Gartenboden eher sandig und wenig feucht ist, dann ist der Trockenrasen eine hervorragende Wahl. Auch Hänge, bei denen Regen schneller abfließt und oft trockener Rasen zurückbleibt, profitieren von dieser Sorte. Denn der Rasen kommt auch mit längeren Trockenperioden gut zurecht. Obendrein ist er äußerst robust, pflegeleicht und benötigt weitaus weniger Bewässerung als andere Rasenarten. Die Nachteile? Optisch ist er oft nicht so saftig grün wie andere Rasenflächen und er wächst tendenziell langsamer.

  • Wildblumenwiese: Legen Sie Wert auf Natürlichkeit in Ihrem Garten und möchten Bienen, Schmetterlingen und anderen Insekten eine Heimat bieten? Dann ist die Wildblumenwiese eine tolle Alternative zum klassischen Rasen. Hier säen Sie spezielle Mischungen aus Wildblumen-Rasenmischung, oder Saatgut-Mischungen mit Rasengräsern, die sich zu bunt blühenden Wiesen entwickeln – ein echter Hingucker und zudem noch gut für die Natur!

Wann ist der richtige Zeitpunkt, um einen Rasen neu anzulegen?

Sie können nicht das ganze Jahr über einen Rasen neu anlegen. Damit die Rasensaat wächst und gedeiht und ihr Garten schon bald mit grünen Flächen erstrahlen kann, sollten die Rahmenbedingungen für die Neuanlage stimmen. Denn weder der Saat noch dem Rollrasen bekommen ungünstige Temperaturen gut – im Gegenteil!

Passende Jahreszeit zur Aussaat wählen

Die besten Zeitfenster für das Säen und Verlegen von Rasen liegen im Frühling und im frühen Herbst. Genau genommen sind die Monate April, Mai, aber auch September und Oktober optimal.

In diesen Monaten herrschen meist optimale Temperaturen und ausreichend Feuchtigkeit, damit die Rasensamen gut keimen können. Zu starke Sonneneinstrahlung kann hingegen die Samen und den Rasen austrocknen, während Frost diesen schädigen kann.

Bodentemperatur als wichtiger Faktor

Rasensamen können sensibel auf die Außentemperatur sowie auf die Bodentemperatur reagieren. Wie gut die Rasensaat keimt, anwächst oder wächst, hängt daher auch von der Temperatur ab.

Achten Sie deshalb auch in den optimalen Monaten darauf, ob die Bodentemperatur mindestens 10 Grad beträgt. Denn manchmal kann es auch im April noch zu Frost kommen, was für die Aussaat nicht optimal wäre.

Ist der Boden von der Sonnenstrahlung zu hoch erhitzt, wäre dies für eine Aussaat jedoch ebenfalls nicht optimal. Dann "verbrennt" das Saatgut regelrecht in der sengenden Hitze des Sommers und keimt nicht wie gewünscht aus.

Saatrasen oder Rollrasen: Was ist besser?

Geht es um eine Neuanlage, stellt sich schnell die Frage, was für ein Rasen es sein soll. Ein Saatrasen oder ein Rollrasen zum Verlegen? Und welche Rasenart kommt für Ihre Oase infrage?

Vorteile und Nachteile von Saatrasen

Ein Saatrasen entsteht, wie der Name schon verrät, durch das Säen von Grassamen auf vorbereiteten Boden. Dies ist die klassische Methode, um einen neuen Rasen anzulegen, die allerdings etwas Geduld erfordert. Denn die frisch gesäten Samen benötigen Zeit, um zu keimen und sich zu einem dichten Rasenteppich zu entwickeln.

Dieses Gras bietet jedoch den Vorteil, dass Sie die Zusammensetzung der Grassamenmischung gezielt an die Bedürfnisse Ihres Gartens anpassen können. Sei es für schattige Bereiche, sonnige Lagen oder besonders strapazierfähige Rasenflächen, auf denen Sie Sport treiben können.

Die Vorteile des Saatrasens im Überblick:

  • Flexibler in der Gestaltung

  • Günstiger als Rollrasen

  • Mehr Auswahl bei der Rasenart

Die Nachteile des Saatrasens:

  • Es ist Geduld gefragt

  • Empfindlicher in der Anfangsphase

Vorteile und Nachteile von Rollrasen

Rollrasen sind perfekt für alle, die es eilig haben und auf die Schnelle einen grünen, dichten Rasen wünschen. Es handelt sich um bereits fertig gezüchteten Rasen, den Anbieter auf Feldern professionell heranziehen. Sobald er reif ist, können Sie ihn ganz einfach zu sich liefern lassen. Zu Hause können Sie den Rollrasen verlegen oder ausrollen, festdrücken, ordentlich wässern – und schon sieht Ihr neuer Rasen aus wie ein grüner Teppich aus dem Katalog!

Vorteile des Rollrasens:

  • Sofort schöner, dichter Rasen

  • Robust und belastbar schon nach wenigen Wochen

  • Flexibler im Verlegungszeitraum

Nachteile des Rollrasens:

  • Mit höheren Kosten verbunden

  • Verlegen erfordert Übung oder ist kostenpflichtig

Diese Geräte und Zubehör benötigen Sie für das neue Anlegen des Rasens

Damit das Rasen-Projekt gelingt, kommt es nicht nur auf den richtigen Zeitpunkt an, sondern auch auf das entsprechende Zubehör, die Geräte und das Saatgut an.

Was brauchen Sie zum Anlegen des neuen Rasens?

  • Rasensamen (Auswahl aus verschiedenen Gräsersorten)

  • Walze

  • Motorhacke

  • Rasenerde, Dünger oder Bioaktivator

  • Rasenkanten

  • Rechen

  • Schaufel

  • ggf. Streuwagen für Dünger

Ohne Rasensamen wächst natürlich kein Grün! Die Walze hilft dabei, den Boden nach dem Säen gleichmäßig zu verdichten, damit die Rasensamen guten Kontakt zur Erde bekommen. Die Motorhacke ist hingegen Ihr treuer Begleiter, wenn es darum geht, den Boden vorher ordentlich aufzulockern – frisch gelockerter Boden sorgt für besseres Wachstum.

Müssen Sie die Qualität des Bodens verbessern, bevor Sie den Rasen anlegen? Dann schafft Rasenerde die ideale Grundlage für eine gesunde Keimung auf der Fläche. Denken Sie auch an kleinere Utensilien und Materialien, denn die Rasenkantenbänder verhindern beispielsweise, dass sich das Gras unkontrolliert in die Beete oder auf Wegen ausbreitet, so bleibt Ihr Garten ordentlich und gepflegt.

In 5 Schritten: Rasen neu anlegen leicht gemacht

Wenn alles vorbereitet ist, kommen wir zum wichtigsten Teil: dem Anlegen des neuen Rasens! Diese haben wir Ihnen in 5 Abfolgen zusammengefasst, die von der Vorbereitung des Bodens über die Aussaat hin zum ersten Rasenschnitt reichen.

Schritt 1: Vorbereitungen treffen

Graben Sie den Boden gründlich um, damit er gut durchlüftet und optimal für den neuen Rasen vorbereitet ist. Entfernen Sie dabei Unkraut, Steine und Wurzeln. Anschließend bringen Sie eine Schicht Rasenerde auf und verteilen diese gleichmäßig auf dem Boden, damit die Basis eine schön ebene Fläche ist.

Nach dem Umgraben und Vorbereiten heißt es erst einmal abwarten, denn der Boden sollte etwa zwei Wochen ruhen, damit er sich setzen kann. Zugegeben, Geduld ist vielleicht nicht jedermanns Stärke, aber dieser Schritt lohnt sich, um eine wirklich gut vorbereitete Fläche zu schaffen, auf der Sie den Rasen neu anlegen können!

Schritt 2: Bodenvorbereitung

Wenn der Boden bereit ist, geht es ans Eingemachte! Zuerst gleichen Sie den Boden mit einer Walze oder einem Rechen gleichmäßig aus. Prüfen Sie zudem den pH-Wert des Bodens. Dieser sollte bei 5,5 bis 7 liegen, damit sich der Rasen optimal entwickeln kann. Ist der Boden zu sauer, hilft Rasenkalk, den pH-Wert zu erhöhen. Sie können auch Bio-Bodenaktivator unterharken, um das Wachstum des Rasens später besser anzuregen.

Jetzt fehlen nur noch die Rasenkanten, um klare und schöne Grenzen zu schaffen. Das sieht nicht nur ordentlich aus und ist ein schönes Detail, sondern erleichtert Ihnen später auch die Pflege. Um diese zu setzen, können Sie einen Spaten oder eine Schaufel verwenden.

Übrigens: Rasenkantenbänder können auch für geschwungene Formen benutzt werden. Dieser Schritt macht zwar etwas Arbeit, das Ergebnis lässt sich aber nachher sehen.

Schritt 3: Die Aussaat des Rasens

Möchten Sie die Rasensamen säen, sollten Sie dafür einen ruhigen Tag wählen, ohne Wind und Regen, damit die Samen nicht davongetragen oder davon gespült werden. Sorgen Sie auch dafür, dass der Boden feucht ist, damit die Samen guten Kontakt mit dem Boden aufnehmen.

Säen Sie die Saat gleichmäßig aus und drücken Sie sie leicht an. Für diese Arbeitsschritte können Sie bei einer großen Fläche einen Streuwagen und anschließend einen Rechen verwenden, was die Arbeit erleichtert. Bei der Rasenkante sollten Sie etwas mehr Samenkörner säen, damit am Ende eine dichte und gleichmäßige Kante entstehen kann.

Die empfohlene Menge finden Sie auf der Packung des Rasensamens. Bevor Sie den Rasen neu anlegen, sollten Sie die Fläche und den Bedarf berechnen. In der Regel sind es in etwa 25 g/m² bis 50 g/m². Damit am Ende keine Unebenheiten entstehen, sollten Sie anschließend nochmals eine Walze für die Erde verwenden.

Schritt 4: Boden wässern

Gerade in den ersten 3 bis 4 Wochen nach dem Rasen anlegen ist es entscheidend, dass die obere Erdschicht nicht austrocknet, da die zarten Keimlinge sonst schnell Schaden nehmen könnten. Aber auch Staunässe sollten Sie vermeiden. Wässern Sie den Boden am besten morgens und abends, damit das Wasser nicht zu schnell verdunstet.

Verwenden Sie einen Sprühaufsatz oder eine Brause, um die Rasensamen und Keimlinge nicht wegzuspülen.

Schritt 5: Der erste Rasenschnitt

Frisch ausgesäte Rasengräser benötigen besonders viel Pflege und Aufmerksamkeit, um richtig zu gedeihen. Beim ersten Rasenschnitt ist Fingerspitzengefühl gefragt, denn der junge Rasen ist noch empfindlich. Der erste Rasenschnitt sollte (je nach Rasenart) in etwa bei 8 bis 10 cm erfolgen (Zierrasen bei 4 bis 6 cm). Schneiden Sie diesen jedoch nicht zu tief, da es die Halme schwächen kann.

Jede Rasenart hat eine Mindesthöhe, die Sie nicht unterschreiten sollten. Zierrasen sollten Sie auf 2 bis 3 cm zurückschneiden, Spielrasen auf 3 bis 4 cm und Rasen im schattigen Bereich sollte nicht kürzer als 5 cm sein.

Typische Fehler, die Sie vermeiden sollten

Damit das Anlegen des Rasens ein voller Erfolg wird, sollten Sie einige gängige Fehler vermeiden.

Zu den häufigsten Fehlern gehören:

  • Abgelaufenes Saatgut oder minderwertige Rasensamen für die Aussaat verwenden

  • Zu wenig oder zu viel nach der Aussaat wässern

  • Den Rasen anlegen, ohne den Boden ausreichend vorzubereiten

  • Boden zu sehr vor der Aussaat verdichten

  • Gleichzeitiges Düngen und Kalken der Rasenfläche

  • Zu seltenes Mähen der Rasenfläche

  • Beim Umgraben die Steine und das Unkraut nicht entfernen

4 weitere Tipps zur richtigen Pflege der Rasenfläche

Damit Ihr Rasen lange schön und gesund bleibt, sollten Sie sich mit der Rasenpflege auseinandersetzen. Dafür haben wir abschließend noch einige weitere Tipps zusammengestellt.

Diese Tipps helfen Ihnen dabei, Ihren Rasen in Topform zu halten:

  • Regelmäßiges Mähen: Durch das regelmäßige Kürzen regen Sie die Grashalme dazu an, dichter und kräftiger nachzuwachsen. Je nach Rasenart kann es nötig sein, diese ein- bis zweimal in der Woche zu kürzen. Verwenden Sie jedoch immer scharfe Messer, denn stumpfe Klingen reißen die Halme und können diese ausreißen. Zudem sollten Sie höchstens ein Drittel der Halmhöhe pro Mähgang kürzen.

  • Düngen: Ein Dünger versorgt den Rasen mit wichtigen Nährstoffen und hilft ihm, sich zu regenerieren und zu wachsen. Achten Sie jedoch darauf, den richtigen Zeitpunkt für das Düngen zu wählen. In der Regel sollte dies im Frühjahr geschehen, aber auch im Herbst kann eine Düngung sinnvoll sein, um den Rasen auf den Winter vorzubereiten.

  • Wässern im Sommer: Gerade an heißen Sommertagen ist es wichtig, den Rasen ausreichend zu wässern. Wann ist dafür der beste Zeitpunkt? Entweder frühmorgens oder noch besser vor Sonnenaufgang.

  • Rasen vertikutieren: Beim Vertikutieren ritzen Sie die oberste Schicht des Rasens (Grasnarbe) mit speziellen Messern an, um Moos, Unkraut und Rasenfilz zu entfernen. Dadurch erhält der Boden wieder mehr Luft und kann Nährstoffe besser aufnehmen. Das Ergebnis? Ein gesünderer, kräftigerer Rasen! Je nach Rasenart sollten Sie dies ein- bis dreimal durchführen.

Tipp: Benötigen Sie ein wenig Hilfestellung, gibt es YouTube-Videos, die Ihnen beim Rasen anlegen oder beim Verlegen die Arbeit veranschaulichen können oder die Pflege der Grünfläche verdeutlichen.


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