Anleitung: So können Sie einen Kiesweg im Garten anlegen
Sie haben ausreichend Informationen gesammelt, alle Vorbereitungen getroffen und die nötigen Ideen für Ihren Kiesweg im Kopf? Dann ist es an der Zeit, Ihren Kiesweg anzulegen.
Schritt 1: Bereiten Sie das Projekt vor
Markieren Sie zuerst den Verlauf des Weges. Hierfür nutzen Sie idealerweise etwas hellen Sand und ziehen die erste, grobe Linie. Alternativ können Sie auch ein Markierspray nutzen, um den Gartenweg vorzuzeichnen. Das macht es besonders bei geschwungenen Wegen einfacher.
Tipp: Ziehen Sie die Markierlinie mit hellem Sand? Dann sollten Sie eine PET-Flasche zur Hand haben. Stechen Sie ein kleines Loch in dessen Deckel und befüllen Sie die Flasche anschließend mit Sand. Durch das Loch können Sie dann schrittweise die gewünschte Linie markieren.
Schritt 2: Schachten Sie den Boden aus
Jetzt ist es endlich so weit – Sie setzen den ersten Spatenstich auf dem Platz in Richtung Kiesweg. Stechen Sie zunächst mit dem Spaten entlang der Markierung vor und entfernen Sie die gesamte Grasnarbe. Anschließend heben Sie – je nach Bodenbeschaffenheit – circa 15 bis 35 cm Mutterboden aus. Bei befahrenen Kieswegen oder bei zu lockerem Boden sollten es 40 bis 50 cm sein.
Den entfernten Mutterboden sollten Sie keinesfalls auf dem Werkstoffhof entsorgen. Er gilt als besonders fruchtbar, sodass Sie ihn für andere Projekte in Ihrem Garten wiederverwenden können. Bei ausreichend Platz sollten Sie diesen also erst einmal lagern. Harken Sie anschließend die ausgehobene Fläche eben und verdichten Sie diese mit einem Handstampfer.
Schritt 3: Setzen Sie mit der Schnur die Konturen des Kiesweges
Am Ende des Tages wünschen Sie sich sicherlich einen geraden Kiesweg mit einer schönen Rasenkante anzulegen, oder? Deshalb setzen Sie im dritten Schritt eine Schnur (Schnurgerüst) im Verlauf der markierten Außenkanten. Planen Sie bei diesem Schritt unbedingt ein Gefälle von mindestens 2 Prozent. Einfach gesagt: 2 cm Gefälle auf 1 Meter Kiesweg.
Setzen Sie die Schnurnägel an den Positionen des ersten und letzten geplanten Kantensteins senkrecht in den Boden. Spannen Sie anschließend eine Schnur zwischen den Nägeln, um die Höhe des Kieswegs im Garten zu markieren. Ein Maurer- oder Mastwurfknoten ist hierfür besonders praktisch.
Schritt 4: Bringen Sie die Tragschicht für den Kiesweg ein
Damit Ihr Kiesweg nicht nach wenigen Wochen wieder absackt, benötigen Sie eine entsprechende Tragschicht. Schütten Sie deshalb ein paar Schubkarrenladungen Schotter in die ausgehobene Stelle. Verteilen Sie nun den Schotter gleichmäßig mit einer Schaufel, sodass der Belag überall eine Höhe von circa 10 cm erreicht. Anschließend verdichten Sie den Schotter mit einem Handstampfer oder einer Rüttelplatte.
Schritt 5: Setzen Sie die gewählte Randeinfassung
Die Randeinfassung ragt am Ende circa 2 cm über die Kiesschicht hinaus. Bei diesem Schritt kommt es darauf an, für welche Randeinfassung Sie sich entscheiden. Einige Fassungen müssen Sie beispielsweise mit einem Erdnagel fixieren, andere stützen Sie mit einer Mörtelstütze ab.
Tipp: In diesem Video erklärt Obi Ihnen beispielsweise, wie Sie ein Rasenbordstein in Beton setzen. Alternativ erklären wir Ihnen in diesem Video, wie Sie eine Metallrasenkante setzen.
Schritt 6: Verlegen Sie das Unkrautvlies
Mit einem vernünftigen Unkrautvlies (ca. 150g/qm oder mehr) verhindern Sie lästige Pflanzen auf Ihrem Kiesweg. Legen Sie den Kiesweg mit dem Unkrautvlies überlappen (15 bis 20 cm) aus. Ziehen Sie das Vlies auch etwas an der Kante hoch. Ansonsten verbannen Sie die unerwünschten Pflanzen zwar direkt vom Weg, aber sie machen sich an den Rändern breit. Falls nötig, können Sie das Unkrautvlies mit Erdnägeln etwas fixieren, sodass es nicht verrutscht.
Schritt 7: Legen Sie die Kunststoffwaben ein (optional)
Dieser Schritt ist optional und Sie müssen selbst abschätzen, ob Sie für Ihren Kiesweg auch Waben anlegen möchten. Sie empfehlen sich normalerweise bei Gartenwegen, die einer hohen Belastung ausgesetzt sind – beispielsweise bei Auffahrten.
Markieren Sie zuerst die Maße der Waben. Schneiden Sie nun die Kunststoffwaben mit Hilfe eines Fuchsschwanzes in die geeignete Form, damit sie bündig in den Kiesweg passen. Wichtig ist, dass sie die Waben lückenlos verlegen, andernfalls wirkt es sich negativ auf die Stabilität aus.
Schritt 8: Befüllen Sie Ihren Kiesweg
Jetzt sind Sie nur noch einen Schritt von Ihrem Kiesweg im Garten entfernt! Schütten eine circa 5 cm hohe Splitt- oder Kiesschicht ein und achten Sie darauf, dass diese bis zu 2 cm unter der Einfassungskante liegt. Verteilen Sie den Kies gleichmäßig mit der Rückseite eines Rechens über den gesamten Gartenweg.
Sie haben sich für Waben entschieden? Dann sollten diese ca. 2 cm hoch mit Kies überdeckt sein.
Schritt 9: Verlegen Sie die Trittplatten bzw. Schrittplatten (optional)
Nicht jeder wünscht sich Trittplatten für seinen Kiesweg – so ist auch dieser Schritt optional. Nutzen Sie die Trittplatten als Schablone und schneiden Sie mit dem Winkelschleifer entlang der Außenkante der Steine, um die richtige Form der Kieswaben zu erhalten.
Trennen Sie nun die Waben mit einem Cuttermesser vollständig durch, entfernen Sie die ausgeschnittenen Teile und setzen Sie die Pflastersteine wieder ein. Füllen Sie die Waben mit Kies und verteilen Sie ihn mit einem Besen oder der Rückseite eines Rechens bündig zu den Steinen. Um die Randsteine herum können Sie Erde auffüllen und glatt harken. Zum Schluss spülen Sie Erde von den Trittflächen und Kantensteinen mit einem Gartenschlauch ab.
Wie pflege ich Kieswege?
Eine gestampfte Tragschicht und Vlies gelten als Grundvoraussetzung gegen Unkraut im Kiesweg! Dennoch lässt es sich auf Dauer nicht vermeiden, dass sich zwischen dem Kies verrottetes Herbstlaub, Staub oder Pflanzenpollen absetzen. Das wiederum führt zu Hummus – ein idealer Nährboden, auf dem Unkrautsamen wachsen und gedeihen können.
Sie sollten deshalb organisches Material, wie beispielsweise frisch gefallenen Herbstlaub, keinesfalls auf dem Kies liegen lassen – das gilt nicht nur für den Gartenweg, sondern auch für Beete aus Kies. Nehmen Sie einen Laubbläser zur Hand und pusten Sie das Laub aus den Steinen. Auch ein Rechenbesen kann Ihnen helfen, die Fläche von unerwünschtem Laub zu befreien.
Hat sich das Unkraut doch durchgesetzt? Dann hilft nur noch Jäten. Achten Sie allerdings darauf, dass Sie auch die Wurzel erwischen. Andernfalls wächst das unerwünschte Grün innerhalb von ein paar Tagen wieder nach. Sie können auch kochendes Wasser direkt auf die Pflanze gießen, woraufhin das Unkraut abstirbt.
Ein Unkrautbrenner ist ebenfalls ein bewährtes Mittel gegen unerwünschte Pflanzen. Mit dem Gerät können Sie das Unkraut problemlos abflammen und anschließend die Rückstände aushaken. Das funktioniert übrigens auch hervorragend bei Beeten aus Kies.
Sollten Sie auf Splitt- beziehungsweise Kiesweg zusätzlich noch Trittplatten angelegen, ist auch hier eine gewissen Pflege notwendig. Idealerweise pflegen Sie diese regelmäßig mit einer biologischen Schmierseife und einem Schrubber. So halten Sie lästigen Belag wie Moos von Ihrem Gartenweg fern.